Augenerkrankungen
Diabetische Retinopathie: Eine langjährige Diabetes hat Veränderungen des Augenhintergrundes zur Folge. Durch Gefäßverengungen kommt es zu Durchblutungsstörungen. Mangelnde Versorgung der Netzhaut und siebartige Ausfälle sind die Folge.
Katarakt (Grauer Star): Trübung der Augenlinse. Das
Licht wird dabei stark gestreut und verursacht eine sog. Überstrahlung
bzw. kontrastarme Abbildung. Hierbei können Kantenfilter helfen, um den
Kontrast zu erhöhen. Katarakte werden operiert. Dabei wird heute eine
Intraokularlinse in die äußere "ausgeräumte" Linsenkapsel implantiert.
Makula = innerstes Drittel der Netzhautgrube. Eine ganze Reihe von
erblichen und nicht erblichen degenerativen Erkrankungen beschränkt sich
meist auf das Netzhautzentrum, die Makula. Daher bleibt das äußere
Gesichtsfeld und damit die Orientierung der Betroffenen größtenteils
erhalten. Nachtblindheit tritt ebenfalls nicht ein, da die Stäbchen
außerhalb der zentralen Netzhaut funktionstüchtig bleiben. Die Symptome,
die aus der Zapfenschädigung der Makula resultieren, entsprechen
allerdings denen bei fortgeschrittener Retinopathia pigmentosa (RP):
Verschlechterung von Sehschärfe, Lesefähigkeit, Kontrastempfinden,
Farbsinn und Anpassungsfähigkeit an Beleuchtungswechsel sowie Erhöhung
der Blendempfindlichkeit. Erkrankungsalter und Ausprägung der Symptome
variieren und hängen auch von der Erkrankungsform ab, wie z. B.:
Altersbedingte Makuladegeneration, Stargard´sche Makuladystrophie,
Zapfendystrophie u.a.. Sehr oft besteht durch vergrößernde Sehhilfen die
Möglichkeit, die Lesefähigkeit des Patienten zu erhalten.
Diese Erkrankung ist die häufigste Ursache der schweren Visusminderung
im höheren Erwachsenenalter. Ansammlungen von Stoffwechselprodukten
können die Entwicklung von Drusen zwischen Ader- und Netzhaut
verursachen und somit die Netzhaut wölben oder ablösen. Es gibt zwei
Formen der Makuladegeneration, die feuchte und die trockene
Makuladegeneration.
Ansammlung von Stoffwechselprodukten, sog. harten Drusen, in die
Bruch'sche Membran der Netzhaut. Es kommt zum Absterben benachbarter
Photorezeptoren. Sie hat meist einen langsamen Verlauf, ist irreversibel
und löscht den Bereich des "schärfsten Sehens" langsam aus.
Flüssigkeitsansammlung unter der Netzhaut als Folge einer
Pigmentepitheldysfunktion. Häufig ist es auch eine Ansammlung von
weichen Drusen unter der Netzhaut, die in eine Pigmentepithelabhebung
übergehen. Hierbei kann es zu einem raschen, irreversiblen Visusverlust
mit ausgeprägter Metamorphopsie (Verzerrtsehen) kommen.
Metamorphopsien sind Veränderungen auf der Netzhaut,
bedingt durch Entzündungen, Makuladegenerationen oder Skotome im
zentralen Gesichtsfeld. Dabei werden geometrische Linien oder Quadrate
verzerrt gesehen.
Bei einer stark fortschreitenden Myopie (der Augapfel
ist im Verhältnis zu seiner Brechkraft zu lang) ist durch die ständige
Ausdehnung des Augapfels eine Zerstörung von Netz- und Aderhaut die
Folge.
Krankhafte Zerstörung von Netzhautteilen oder Arealen, die ihre Funktion dann nicht mehr wahrnehmen können.
Durch unzureichende Durchblutung der Netzhaut wird diese brüchig und
reißt ein, bei hoher Myopie kann eine Ablösung aufgrund der starken
Dehnung und Verdünnung zustande kommen. Im Alter ist die
Netzhautablösung oft durch Sklerose (Verhärtung) bedingt. Sie kann auch
durch Unfälle hervorgerufen werden.
Schnell aufeinanderfolgende Zuckbewegungen der Augäpfel (=
Augenzittern). Man erkennt Menschen mit einem Nystagmus daran, dass sie
eine gewisse Kopfhaltung einnehmen (zur Seite oder nach vorne gebeugt).
Durch diese Kopfhaltung lässt sich das "Zittern" durch den
Gleichgewichtssinn etwas verringern.
Retinopathia pigmentosa ist erblich bedingt und beginnt im Jugendalter. Bei jedem gesunden Auge sterben Teile der inneren Augenhäute ab, Stoffwechselprodukte fallen an und werden von unten her abtransportiert. Der abgestorbene, sog. "Müll", wird bei einem gesunden Stoffwechsel aus dem Auge über die Blutgefäße abtransportiert. Bei Retinopathia pigmentosa ist der Stoffwechsel gestört und die abgestorbenen Zellen werden nicht mehr abtransportiert, sie verbleiben auf der Netzhaut, meist werden sie von peripher in Richtung zentral angelagert. Diese Anhäufung des "Mülls" hat somit verschiedene Einschränkungen beim Sehen zur Folge, was im Extremfall sogar zum "Röhrensehen" oder bis zur völligen Blindheit führen kann:
- Einengung und Ausfälle des Gesichtsfeldes
- Gestörtes Dämmerungssehen und Nachtblindheit
- Störungen des Farb- und Kontrastsehens
- Blendungsempfindlichkeit
Skotome (griechisch: Schatten) sind mehr oder weniger
große inselförmige Ausfälle im Gesichtsfeld. Sie sind bedingt durch
Erkrankungen der optischen Leitungsbahnen bzw. der Retina oder durch
Trübungen der Medien. Man unterscheidet inselförmige Ausfälle,
Ringskotome und Zentralskotome.